An über 100 Läufen der virtuellen Laufserie Migros Run N’ Win hat Ruth Helfenstein bisher teilgenommen. Damit ist sie eine der treusten Teilnehmer*innen des wöchentlichen 5km Laufes. Dieses Faktum alleine wäre schon eine kleine Reportage wert. Die Tatsache, dass Ruth schon über 90 Jahre alt ist, macht die zahlreichen Teilnahmen noch einmal deutlich beeindruckender.
Obwohl Ruth Helfenstein nun schon seit über 30 Jahren regelmässig läuft, trifft die Definition «Spätzünderin» gar nicht so schlecht auf die Baselbieterin zu, denn erst im Alter von 58 Jahren hat sie mit dem Laufen begonnen. «Mein Freund hat mich damals überredet, am Schweizer Frauenlauf teilzunehmen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das schaffen sollte, habe mich darum an einem 10-wöchigen Vorbereitungsplan orientiert. Zu Beginn standen abwechslungsweise eine Minute marschieren, eine Minute lockeres joggen auf dem Programm. Das hat mich damals ziemlich gefordert». Doch sie sei drangeblieben und das Laufen plötzlich leichter geworden. Retrospektiv weiss Ruth, dass dieser Frauenlauf den Startschuss zu einem neuen Kapitel in ihrem Leben markiert hat.
Seitdem hat sie das Lauffieber nicht mehr losgelassen und vor zwei Jahren hatte sie gar geplant, noch einmal am New York Halbmarathon teilzunehmen. Die coronabedingte Absage wäre dann beinahe der Schlussstrich unter ihre Laufkarriere geworden. Gerade rechtzeitig erfuhr sie dann von viRACE und speziell der von der Migros lancierten Laufserie «Run N’ Win». Seither nimmt sie fast wöchentlich am virtuellen 5km Lauf teil.
Sie wisse nicht, wo sie heute wäre, hätte sie die App nicht weiterhin zum Sporttreiben motiviert, denn für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sei die Bewegung von enormer Wichtigkeit. Besonders gefalle ihr der motivierende Effekt des Wettkampfgefühls. Wenn sie mit der App laufe, dann habe sie nicht das Gefühl leistungsmässig auf- oder abzufallen, wie das bei einem normalen Volkslauf der Fall sein könne. Der Audioguide unterstütze sie während des Laufens und sie könne sich gut mit anderen Personen vergleichen, die sich etwa auf dem gleichen Leistungsniveau befinden würden. Es geschehe dann regelmässig, dass sie sich frage, wer die Personen hinter den in der App angezeigten Benutzernamen seien. So sei zum Beispiel «Schiri45» ein virtueller Konkurrent von ihr – «wohl ein Schiri mit Jahrgang 1945», so Helfenstein.
Auch die Flexibilität bei der Durchführung käme ihr entgegen. So könne sie beispielsweise starten wann und laufen wo sie wolle und müsse keine lange Anreise zum Wettkampf antreten. Dass die witzigen Sprüche des Kommentatorenduos direkt aufs Hörgerät geliefert würden, sei ein weiterer grosser Pluspunkt.
Die Folgen von Ruths Laufaktivität seien in ihrem Alltag auch heute, mit über 90 Jahren, noch omnipräsent: «Meine Generation existiert eigentlich nicht mehr wirklich, ich fühle mich manchmal wie ein Überbleibsel davon». Viele ihrer Peers seien verstorben, andere stimmungs- und aktivitätsmässig eingeschränkt. «Ich bin dankbar, dass ich nicht jammernd am Rollator unterwegs bin. Klar, hundertprozentig kann man die Gesundheit nie beeinflussen, aber mit dem Laufen habe ich immer viel für meine Gesundheit getan. Darauf bin ich stolz», so Ruth.
Wir bedanken uns bei Ruth für ihre regelmässigen Teilnahmen an den viRACE Events und wünschen uns, dass die neuen Run N’ Win Laufshirts eine oft gestellte Frage beantworten können. Nämlich diejenige, ob alle anderen Jogger*innen im Park wohl auch gerade beim Run N’ Win teilnehmen würden.